Aktuell vor die Tür gesetzt:  

Franz - der Unausstehliche

Guten Tag, mein Name ist Franz. Franz, der Unausstehliche... so nennt mich zumindest meine Frau Martha. Sie hat mich auf die Straße gesetzt. Sie meinte, ich bräuchte mal ein bisschen frische Luft. Sie ist sauer, weil ich nicht  bemerkt habe, dass sie beim Friseur war. „Ist ja auch schwer zu erkennen, wenn aus dem schulterlangen Haar plötzlich ein Kurzhaarschnitt wird“, meinte sie schnippisch.

 

Dabei ist es mir natürlich aufgefallen... aber ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Es machte mich traurig. Irgendwie war es nicht nur eine neue Frisur, sondern ein „Lebens-Ab-Schnitt“. Aber hätte ich ihr das sagen können?

 

Ach Martha. Seit ich Dich kenne – und das sind inzwischen über 50 Jahre – trägst Du Dein Haar schulterlang. Schulterlang war Dein Haar, als ich Dich 1965 auf dem Feuerwehrfest zum ersten Mal sah. Schulterlang war Dein Haar, als wir zwei Jahre später geheiratet haben. Schulterlang war Dein Haar, als unsere Kinder Gabriele und Thomas geboren wurden. Schulterlang war es auch, als wir unser Enkelkind Judith zum ersten Mal in den Armen hielten.

 

Es war doch erst gestern, als wir jung und unternehmungslustig durch die Lande zogen und jeden Tag als neues Abenteuer feierten.  Jetzt sind die Knochen alt und jede Woche kommt ein neues Zipperlein dazu. Die Tage sind lang und die Haare werden grau … und kurz.

Alt werden ist nichts für Feiglinge, hat Blacky Fuchsberger mal gesagt. Und er hat recht.

 

Ich soll mir ein neues Zuhause suchen, wenn ich sie schon nicht mehr anschaue, sagt Martha. Sie will mich jetzt loswerden.... meistbietend.

Nun sitze ich hier und warte. Eigentlich bin ich doch ein ganz netter Kerl.

Hätten Sie einen Platz für mich?

 

Sie sind an Franz interessiert?

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